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Theaterprofil

Refik-Veseli-Schule 2013-2019

Das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule entstand 2013 bis 2019 im Rahmen des Modellprogramms Kulturagenten für kreative Schulen.
Jedes Jahr wurden in Zusammenarbeit mit sideviews drei Theaterproduktionen entwickelt: Eine 7. Klasse über vier Wochen und eine 8. und 9. Klasse über je zwei Wochen. Die Schüler*innen entwarfen die Inhalte sowie jeweils eine eigene Theaterform. 2013 startete die Profilierung mit dem Piloten: „Warum ist es so schwer über Liebe zu sprechen?“. Jedes Thema wurde im Austausch mit den Lehrpersonen formuliert und zusammen mit den Schüler*innen ausgearbeitet und entwickelt, z.B. die Auseinandersetzung mit dem Schulnamen.

Ab 2016 entstand das Labor für ZwischenRäume: sideviews, das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule und das Jüdischen Museum Berlin (JMB) erforschten die Zusammenarbeit zwischen Schule und Museum. In unterschiedlichen Annährungen wurden Themen des JMB, z.B. Golem, das Neue Land, die Liebeskind-Architektur theatral, performativ, chorisch, installativ erforscht. Sichtbar wurden die Prozesse z.B. in einer Ausstellung, einer performativ-chorischen Führung, einem begehbar-inszenierten Bühnenraum, einem Museum in der Schule etc.. Insgesamt entstanden 17 Produktionen im Rahmen des Theaterprofils. Der Prozess ist ein Beispiel für Möglichkeiten kultureller Schulentwicklung. 

Weitere Informationen zum Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

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Auf der Mauer auf der Lauer

Auf der Mauer auf der Lauer – Geschichte und Kunst von Kindern für Kinder war ein Langzeitprojekt zum Thema Geteilte Stadt an der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg in drei Projektphasen: Von November 2009 bis Juli 2010 und mit 100 Kindern der Klassen 1-6.
In den ersten Monaten durchliefen die Kinder eine Interviewwerkstatt und unternahmen Exkursionen zur Gedenkstätte Berliner Mauer entlang der East Side Gallery. Ausserdem führten Video-Interviews mit Zeitzeuginnen aus West und Ost, die nahe der Mauer lebten und jeweils unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Die zweite Phase bestand aus einer 3-wöchigen Spielwerkstatt in der Schule, in der die erworbenen Kenntnisse aus der Interviewwerkstatt über das Leben in Ost und West in einem künstlerischen Setting nachvollzogen werden konnten, auf spielerische Weise. Ausgangspunkt war eine Mauer aus 150 aneinander fixierten Umzugskartons, die die Aula der Schule in zwei Gebiete aufteilte: „Blauland“ und „Orangania“. Die Kinder agierten auf der einen oder der anderen Seite nach ähnlichen Regeln wie damals in Ost- und West-Berlin. Sie vermissten ihre besten Freunde, schrieben sich Briefe, bauten Musikinstrumente, bemalten die „Mauer“ in Orangania, erfanden Schmuggel- und Agentinnen-Spiele sowie Sprechchöre und Songtexte und vollzogen damit chronologisch und künstlerisch die Geschichte der Teilung und Öffnung nach. Als Abschluss wurde die Mauer kollektiv in einer Art Zeitlupen-Choreografie eingerissen.


Die dritte Phase fand im Pavillon der Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße statt: Die Präsentation des Mauerprojektes. Dort wurde der Spielraum installiert mit Pappkarton-Mauer und „Orangania“ und „Blauland“. Von den Künstlerinnen begleitet entwickelten die Schülerinnen das Konzept für die Ausstellung. Sie kuratierten und setzten sie um und entwickelten den Katalog: Sie schrieben, malten, scannten, layouteten, bauten, lasen vor, interviewten die Besucherinnen. Eine Woche lang zeigten die Grundschülerinnen von morgens bis abends ihre Ausstellung unermüdlich und mit viel Spaß vor Touristinnen aus aller Welt, vor Presseleuten und Schulklassen aus anderen Schulen. In deutsch, englisch, türkisch, spanisch, dänisch und schwedisch gaben sie eine Einführung in das Projekt. Alle Besucherinnen waren eingeladen mitzuspielen.

Radiobeitrag von Frauke Thiele: Auf der Mauer. Ein Beitrag vom rbb Kulturradio.