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Museum Spiel Theater

Shaping Patterns

Shaping Patterns ist ein länderübergreifendes Projekt, das sich mit dem Mehrwert von Kunst in der Bildung für nachhaltige Entwicklung befasst.

Zum einen soll die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Grundschulbildung und Kunst professionell begleitet, gefördert und qualifiziert werden, um neue Ansätze und Schlüsselkompetenzen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu entwickeln – für menschliche, soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit. Zum anderen sollen Kinder dabei unterstützt werden, die Welt von morgen durch eigene künstlerische und experimentelle Ansätze zu hinterfragen und in Beziehung zu ihren Erkenntnissen zu setzen.

Shaping Patterns möchte kollektive künstlerische Interventionen entwickeln, die ein öffentliches Publikum einbeziehen und dabei das Thema nachhaltige Entwicklung fokussieren.

Die Projektpartner*innen kommen aus Dänemark, Tschechien, Deutschland, Griechenland und den Niederlanden und sind alle in der Kunst verwurzelt. Sie legen besonderen Wert darauf, Kinder, Familien, Kindergärten und Schulen einzubeziehen und zu beteiligen und verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Bildungssektor, einschließlich der frühkindlichen und der Grundschulbildung.

Unter dem Gesichtspunkt der Bildung nachhaltiger Entwicklung zielt das Projekt Shaping Patterns darauf ab, konkrete Methoden und Instrumente zu entwickeln, die Grundschullehrer*innen und Kunstinstitutionen bei der Entwicklung von Lernumgebungen für das Hinterfragen, Vorstellen und Schaffen neuer Ideen für die Welt von morgen unterstützen können. Die allgemeine Prämisse lautet also, dass Kunst und Kultur eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Muster, Denkweisen und Einstellungen spielen können.

Im Rahmen der EU Förderung ERASMUS+ wird Shaping Patterns im Zeitraum Oktober 2022 bis Oktober 2024 mit sechs Partner*innen aus Viborg, Aalborg, Athen, Ostrava, Rotterdam und Berlin umgesetzt.

https://kulturprinsen.dk

https://www.yellowbrick.gr

https://kunsten.dk/en

https://plato-ostrava.cz

https://villazebra.nl

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Spiel Theater

GOAL 17 – Kinder machen Welt!

Wie sieht die Welt in 30 Jahren aus? Wer bestimmt über die Maßnahmen gegen den Klimawandel? Welche Rolle spielt Geld oder die Menschen- bzw. Kinderrechte? Was würde ich ändern, wenn ich etwas zu sagen hätte?

GOAL 17 ist ein Projekt von und mit zwei jahrgangsübergreifenden 456-Klassen der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg. 45 Kinder beschäftigten sich im Rahmen einer künstlerischen Forschung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN sowie den damit verbundenen globalen und sozialen Problemstellungen.

In der ersten Projektphase wurden unterschiedliche thematische und methodische Ansätzen im Rahmen einer Interview-Werkstatt erarbeitet: Die Kinder näherten sich den 17 Zielen an und entwickelten daraus Fragen, erforschten ihr Umfeld, führten Interviews mit Expert*innen und tauschten sich aus mit Erwachsenen, also den Generationen, die derzeit die Weichen ihrer Zukunft stellen.

Die Interviews wurden zur Grundlage einer großen mehrwöchigen künstlerischen Spielwerkstatt, in der die Kinder zunehmend selbst zu Expert*innen wurden, die gemeinsam eine mögliche Zukunft imaginieren. Begleitet von 5 Künstler*innen aus den Bereichen Musik, Theaterimprovisation, Bildende Kunst, Bühnen- und Kostümbild wurden sie zu Kurator*innen ihres Forschungsmaterials, entwarfen eigene Zukunftsvisionen und Beteiligungsformen und nutzten die Vielfalt der Gruppe und die damit verbundenen Möglichkeiten und Chancen zum Begreifen der globalen Situation, ihrer Machtverhältnisse, ihrer Definition von Wissen, ihrer Teilhabe.

Video Interview-Werkstatt GOAL 17

GOAL 17 – Kinder machen Welt! wurde schließlich als künstlerische Version der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN präsentiert und zeigte Lebens- und Verhandlungsräume, globale Kommunikationsstrukturen und fiktive Formen eines Zusammenlebens aller Weltbürger*innen. Die Kinder feierten ihren kollektiven Vorschlag, den sie performativ und interaktiv der Öffentlichkeit vorstellen, mit einem großen Manifest von Kindern für Kinder und Erwachsene. 

Videodokumentation Spielwerkstatt

Wir danken allen Interviewpartner*innen, die uns ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben!

Fotos Philip Mackenbrock

Herzlichen Dank an unsere Förderpartner*innen:

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Labor für ZwischenRäume Museum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Golem

Dieses Projekt nimmt die Ausstellung „Golem“ im Jüdischen Museum Berlin als Grundlage und erweitert das Spektrum der Möglichkeiten des Museums und seiner Besucher*innen. Der Golem ist ein mythisches Geschöpf aus dem jüdischen Talmud, das die westlichen Kulturen seit Jahrhunderten fasziniert: Menschliches Leben, erschaffen vom Menschen und fähig, in der Gesellschaft zu existieren und in Erscheinung zu treten. 

Die Herausforderung war, dieses Phänomen mit Theatermitteln zu erzählen, ohne dabei die klassische Theaterform zu benutzen. Schüler*innen wurden angeregt, ausgehend von ihren Vorstellungen und Sehnsüchten, gemeinsam einen Golem zu konstruieren. Formal konnten sie dabei Elemente der Theatersprache verwenden: die Szene, den Chor, die Choreographie, das Bühnenbild. Im Ergebnis entstand eine eigens entwickelte Theaterform, die selber wiederum ein Golem war, erschaffen aus einer gemeinsamen Imagination. Eine Mischung aus Golem-Show und Expertenkongress, interaktiv und improvisiert.

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Labor für ZwischenRäume Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

ZusammenTreffen

Dieses Projekt war die zweite Kooperation zwischen der Refik-Veseli-Schule und dem Museum als Ort einer Gemeinschaft. Der Grundgedanke von ZuammenTreffen war die Idee und Praxis eines Konflikts. Die thematische Annäherung basierte auf der Filmdokumentation „Nahostkonflikt“, produziert von Schüler*innen der Geschichtswerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Berlin. Berliner*innen aus palästinensischen und israelischen Familien wurden gebeten, ihre theoretischen und persönlichen Erfahrungen bezüglich des Nahostkonflikts einzubringen. 

Aus diesen Schilderungen wurde gemeinsam mit einer 9. Klasse eine Theaterproduktion entwickelt. Der Bühnenraum verwandelte sich in eine große Tafel, an der Menschen mit unterschiedlichen politischen Positionen Platz nehmen konnten. In einer inszenierten Diskussion wurde das Thema „Konflikte“ verhandelt und um mögliche Lösungen gerungen. 

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Labor für ZwischenRäume Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Ein neues Land

Als Teil des Fünfjahres-Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“, das an der Refik-Veseli-Schule etabliert wurde, suchte dieses Projekt an der Schnittstelle zwischen den Schüler*innen, einer eigenen Theaterform und dem Museum als Arbeitsfeld und Speicherort für Erinnerung und Identität. Ausgangspunkt dieser Inszenierung von Raum und Aktion waren zwei drei-stündige Workshops im Jüdischen Museum Berlin, die von der Klasse besucht wurden. Daran anknüpfend erarbeiteten die Schüler*innen eine theatrale, interaktive Führung durch den Bühnenraum der Schule, welcher als Teil des Theaterprojekts gestaltet und am Ende für die Besucher*innen geöffnet wurde. Grundlage war die Graphic Novel „Ein Neues Land“ von Shaun Tan. In den Schulräumen entstand eine eigens entwickelte Theaterform, in der Themen wie Einwanderung, Exil und Fremdheit gemeinschaftlich inszeniert wurden.

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Labor für ZwischenRäume Museum Schattenmuseum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Labor für ZwischenRäume

Museum und Schule?, 2016-2017

Museum UND Schule? Das Labor für ZwischenRäume ist eine künstlerische Versuchsanordnung zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und der Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg konzipiert und durchgeführt von sideviews:
In fünf Produktionen wurde die Schnittstelle zwischen Schüler*innen und dem Museum, als Arbeitsfeld und Speicherort für Erinnerung und Identität erforscht. Entlang von Themen wie Flucht und Exil erarbeiteten die Jugendlichen theatral-interaktive Führungen und eigene theatrale Formen. Die Bühne wurde z.B. zu einer großen Tafel, an der Menschen mit unterschiedlichen politischen Positionen Platz nehmen konnten, verhandelt wurden Ideen und Praxis eines Konflikts, angelehnt an den Nahost-Konflikt. Die fünf Produktionen wurden in unterschiedlichen Darstellungsformen sichtbar z.B. in einer Ausstellung, einer performativ-chorischen Führung, einem begehbar-inszenierten Bühnenraum, einem Museum in der Schule etc. Ausgehend von dieser Forschung entstand das Schattenmuseum.

Eine künstlerische Versuchsanordnung zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und der Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg konzipiert und durchgeführt von sideviews:

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Spiel Theater

Operation Lemgo

Zwei Monate Schulentwicklung durch Kunst

Was tun, wenn eine Schule nicht mehr funktioniert? Wenn Klassen kaum mehr unterrichtet werden können, Lehrer*innen frustriert sind, Eltern unzufrieden sind und die Atmosphäre angespannt ist? Wenn Schüler*innen beklagen, dass sie kaum etwas lernen, sich nicht gehört fühlen und Übergriffe an der Tagesordnung sind? Und wenn ein Großteil des Unterrichts krankeitsbedingt entfällt? 

sideviews war eingeladen, ein interdisziplinäres Projekt einzurichten, um den Vertretungsunterricht abzufangen und organisatorisch auf die ständigen Wechsel flexibel zu reagieren. Über zwei Monate wurde eine große temporäre Werkstatt eröffnet, die täglich verschiedene Klassen aufnahm. Die Grundschulkinder setzten sich mit ihrer Schulkultur auseinander und nutzten dafür vielfältige künstlerische Methoden. Sieben Künstler*innen von sideviews begleiteten sie, indem sie im Rahmen einer offenen Werkstatt Workshops anboten: Theaterimprovisation, Film, Dokumentation, Boxen, Songwriting, Rap, Bühnen- und Kostümbild, Modellbau, partizipative Raumentwicklung, Performance, Bildende Kunst, Fotografie und Tanzchoreografie.

Den Bedürfnissen der Kinder folgend wurden Themen herausgearbeitet und weiterentwickelt: Angefangen beim Etablieren von Regeln und einer Gesprächskultur, über die Erforschung von sensiblen Punkten im Schulalltag, bis hin zu der Entwicklung einer Kommunikations- und Willkommenskultur. Durch z.B. Gespräche, Interviews, Auftritte, Einladungen und performative Elemente wurden schließlich gemeinsame Projektziele erarbeitet.

Beteiligung, Selbstwirksamkeitstraining und tägliches Üben von Empathie und Streitkultur förderten ein demokratisches Verständnis, um so Schritt für Schritt Veränderungen in Gang zu setzen. Die herausgefilterten Themen durchdrangen alle Workshops, indem sie auf künstlerischer Ebene bearbeitet und erfahrbar gemacht werden konnten. Prozesse wurden laufend dokumentiert und für die Schulöffentlichkeit sichtbar gemacht. Die Schüler*innen wurden in Kleingruppen unterstützt und konnten entlang ihrer Interessen und Bedürfnisse eine Vision ihrer Schule entwerfen. Sie beschäftigten sich spielerisch und künstlerisch mit ihrer Willkommenskultur. Mit Nutzungsmöglichkeiten und Umdeutungen von Schulräumen. Mit Regeln, Techniken und Konzentration beim Boxen. Mit ihren unterschiedlichen Sprachen. Mit Selbstpräsentation, Improvisation, Songwriting und Dichten. Mit Theaterszenen über den Schulalltag, sowie deren Präsentation und Auswertung. Mit Tanz- und Bewegungsarbeit als künstlerische Intervention und mit Rap. 

Entstanden ist schließlich ein Pop Up Café, das gleichzeitig als „Open House für künstlerische Präsentationen“ diente. Auch nicht am Projekt beteiligte Schüler*innen konnten hier auf der Bühne zeigen, was sie können. Das Café war so eingerichtet, dass es selbstorganisiert weitergeführt werden konnte.

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Labor für ZwischenRäume Spiel Theater

LivingTOgether

LivingTOgether war eine Auftragsarbeit für das Deutsche Generalkonsulat in Toronto. Der Ausgangspunkt war der Berliner Mauerfall als nicht abgeschlossenes historisches Ereignis. sideviews initiierte einen Kommunikationsprozess zwischen zwei Schüler*innengruppen in den Städten Toronto und Berlin. Getrennt durch geographische Lage, Sprache und kulturelle Erfahrung, tauschten sie sich über Probleme der Interaktion und Isolation aus. Im Vorfeld wurde eine Internetplattform entwickelt, auf der die Kinder aus beiden Städten in einem gemeinsamen virtuellen Spiel agieren konnten. Parallel dazu arbeiteten sie in Theaterworkshops zum Umgang mit realen und imaginären Grenzen. Die Schüler*innen entwickelten Strategien im Hinblick auf Konflikte, Hindernisse und verschiedene Bedeutungsebenen, die sich aus den Gegebenheiten des Zusammenlebens ergeben. Die Berliner Mauer wurde gleichzeitig als Tatsache, Metapher und gegenwärtige Realität behandelt. Die Schüler*innen konnten dabei ihre eigene soziale Situation betrachten und durch die Kontexte der Anderen ihre Gewissheiten und Vorurteile überprüfen.

Der Arbeitsprozess mündete in eine Ausstellung von persönlichen Objekten in Toronto, die die Schüler*innen nach ihrer emotionalen Bedeutsamkeit ausgewählt hatten und zu denen sie eine persönliche Geschichte erzählen konnten. Die live aufgeführten Narrative bildeten den Abschluss des Projekts.

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Labor für ZwischenRäume Museum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Theaterprofil

Refik-Veseli-Schule 2013-2019

Das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule entstand 2013 bis 2019 im Rahmen des Modellprogramms Kulturagenten für kreative Schulen.
Jedes Jahr wurden in Zusammenarbeit mit sideviews drei Theaterproduktionen entwickelt: Eine 7. Klasse über vier Wochen und eine 8. und 9. Klasse über je zwei Wochen. Die Schüler*innen entwarfen die Inhalte sowie jeweils eine eigene Theaterform. 2013 startete die Profilierung mit dem Piloten: „Warum ist es so schwer über Liebe zu sprechen?“. Jedes Thema wurde im Austausch mit den Lehrpersonen formuliert und zusammen mit den Schüler*innen ausgearbeitet und entwickelt, z.B. die Auseinandersetzung mit dem Schulnamen.

Ab 2016 entstand das Labor für ZwischenRäume: sideviews, das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule und das Jüdischen Museum Berlin (JMB) erforschten die Zusammenarbeit zwischen Schule und Museum. In unterschiedlichen Annährungen wurden Themen des JMB, z.B. Golem, das Neue Land, die Liebeskind-Architektur theatral, performativ, chorisch, installativ erforscht. Sichtbar wurden die Prozesse z.B. in einer Ausstellung, einer performativ-chorischen Führung, einem begehbar-inszenierten Bühnenraum, einem Museum in der Schule etc.. Insgesamt entstanden 17 Produktionen im Rahmen des Theaterprofils. Der Prozess ist ein Beispiel für Möglichkeiten kultureller Schulentwicklung. 

Weitere Informationen zum Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

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Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Respect!

Wer hält sich schon an eine Schulordnung, die keiner versteht und dazu total uncool rüberkommt? 75 Schüler*innen haben sich ihre Schulordnung vorgenommen, um die Grundregeln des Zusammenlebens und Zusammenlernens in einer den Schüler*innen verständlichen Sprache und Ästhetik zu vermitteln. Gemeinsam mit sideviews haben Schüler*innen der Klassen 7.-9. das Filmprojekt „RESPECT!“, einschließlich Soundtrack erarbeitet. Entstanden sind sechs Episoden zu den Themen Pünktlichkeit, Konflikte, Verantwortung, Verhalten, Schulklima und Diskriminierung, in den Formaten Spielfilm, Werbefilm und Reportage, die zur Premiere im Eiszeitkino präsentiert wurden.

RESPECT! – Ein Film über die Regeln des Zusammenlebens, 2012-2013

Der Film war Ausgangspunkt für das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule, das im Februar 2013 mit dem Piloten „Warum ist es so schwer über Liebe zu sprechen?“ startete.

Ein Artikel von Anja Scheffer und Silke Ballath: Warum liegt der Film in der Schublade?