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Die Stadtapotheke im Haus der Kulturen der Welt

Die Apotheke ist ein Ort der Heilmittel und des Wissens. Die Stadt weist Krankheiten, Wunden, Narben und Beschwerden auf. Was macht eine Stadtapotheke aus? 
In dem generationenübergreifenden künstlerischen Forschungsprojekt erkunden Schüler*innen der Nürtingen-Grundschule zusammen mit ihrer Lehrerin, mit Künstlerinnen von sideviews, mit dem Jugendgremium Schattenmuseum und mit zwei pensionierten Apotheker*innen Pflanzen und andere Heilmittel im urbanen Raum und erforschen die Schmerzpunkte der Stadt. Die Stadtapotheke sammelt, archiviert und veröffentlicht Wissen. Neben dem Interesse an (Heil-)Pflanzen und Lebensräumen bewahrt sie altes Wissen für weitere Generationen, um Heilung nicht ausschließlich fremden Händen zu überlassen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Pflanzenbotschafter*innen zeigen auf vielfältige Art und Weise die entstandenen Pflanzenarchive: aus einer Kombination forschender, experimentierender, chorischer und choreografischer Tools entsteht ein begehbarer, interaktiver Ort – ein LivingArchiv. Die Spielunikate aus Berlin Marzahn-Hellersdorf unterstützen die Präsentation mit einem Gastauftritt.


Die Stadtapotheke wurde präsentiert als interaktive Ausstellung und Performance im Rahmen des Festivals Schools of Tomorrow am 18.-19.11.2021 im Haus der Kulturen der Welt Berlin. 

Und hier geht’s zur VIDEODOKUMENTATION

Weitere Informationen unter

https://www.hkw.de/de/programm/projekte/2021/schools_of_tomorrow_2021/start.php

https://www.hkw.de/de/programm/projekte/2021/schools_of_tomorrow_2021/schulprojekte_schools_of_tomorrow_3/nuertingen_schule.php

https://www.hkw.de/de/programm/projekte/veranstaltung/p_187763.php

STADTAPOTHEKE ist ein Projekt von und mit 

Alaa Asmin Ava Bedirhan Béla Cem Eddie Elijah Elisa Elona Emir Han Ena Hiranur Inés Jacek Josef Karla Lino Mariama Mohammed  Saleh Niya Oghuzan Pauline Puma Raziye Robert Romy Selma Suvi Tuana Tunç Vito Zamiel Zahraa Abdul-Hamid Silke Ballath Hannelore Eckert Dr. Wilma Florath Wiebke Janzen Monika Kegel Seraphina Lenz Dr. Hans-Heino Luxa Tomma Luxa Kirsten Müller Bodo Orejuela Anja Paetsch Carla Petermann Ilka Saegebarth Anja Scheffer Moritz Scheffer

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Jugendgremium Schattenmuseum Museum Schattenmuseum

K36 – Kotti auf den zweiten Blick

Das Kottbusser Tor in Kreuzberg 36 – für die einen ein Stadtteil, um den man einen großen Bogen macht, doch für viele andere ein Ort der Akzeptanz, an dem Kultur, Religion und Individualität zusammenlaufen. Die Ausstellung “K36 – Kotti auf den zweiten Blick” zeigt den Stadtraum aus Sicht von Jugendlichen und stellt verschiedene Ansätze vor, den Kotti neu kennenzulernen und Vorurteile aufzulösen. Das Jugendgremium Schattenmuseum hat ein Jahr lang Stadtforschung rund um den Kotti betrieben. Und sie haben hingeschaut: Die Ausstellung ist also wie ein „zweiter genauerer Blick“.

Das für die Berlinische Galerie entwickelte Projekt war ein weiterer Teil des Museumsprogramms des Schattenmuseums. Das Kottbusser Tor in Kreuzberg, ein herausfordernder und zugleich stigmatisierter Stadtraum, wurde zum Forschungsgegenstand des Jugendgremiums, das durch seine Recherche vor Ort einen anthropologischen Perspektivwechsel vorschlägt. Das Kottbusser Tor wird in der Öffentlichkeit mit Bildern und Diskursen belegt, die seine Communities in Zusammenhang mit sozialer Unordnung stellen. Die meisten Anwohner*innen und Passant*innen erleben diesen urbanen Raum jedoch als permanenten Aushandlungsort zugunsten eines gemeinsamen Respekts im Hinblick auf alle gesellschaftlichen Herausforderungen. Einen intensiver Dialog zwischen den Anwohner*innen und dem Schattenmuseum konnte diese verborgene soziale Realität sichtbar machen. 

Entstanden sind 7 kollektiv entwickelte Videos, hunderte von Fotos, die zu einer 5x5m großen Wandcollage verarbeitet wurden und ein Wandmemory, mit dem Besucher*innen sich interaktiv dem Kotti annähern konnten.

Weitere Informationen zum Hintergrund der Ausstellung K36 – Kotti auf den zweiten Blick und hier noch:

Alle Videos

Die Ausstellung „K36 – Kotti auf den zweiten Blick“ wurde realisiert in der Berlinischen Galerie in Raum 207 m². Raum für Aktion und Kooperation von:


Alisha Bronnert, Anja Scheffer, Daniel Harder, DJ B.Side, Eddie Kuchar, Elias Briller, Hüseyin Yilmaz, Jahmila Bronnert, Junis Hanafi, Karla Gangloff, Laith Azimi, Mathilda Marten, Monir El-Helwe, Moritz Scheffer, Oğuzhan Altintas, Romy Drieschner, Seraphina Lenz, Silke Ballath, Zahraa Abdul-Hamid


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Jugendgremium Schattenmuseum Museum Schattenmuseum Spiel

Festival: Einzeichnen

Im Rahmen der Ausstellung „Gezeichnete Stadt“ hat die Berlinische Galerie das Jugendgremium Schattenmuseum und sideviews eingeladen, einen Beitrag zum Festival Einzeichnen einzureichen.

Am 3. Oktober konnten sich Passant*innen gemeinsam mit dem Jugendgremium am Kottbusser Tor / Zentrum Kreuzberg kollektiv einzeichnen. Das Jugendgremium interessierte, was den Menschen am Kotti wichtig ist. Der Prozess wurde gefilmt und live auf das Festival in der Berlinischen Galerie übertragen.

Dort fanden ebenfalls unterschiedliche Zeichenaktionen zum Mitmachen im Museum, auf dem Vorplatz und in der Nachbarschaft statt. Es ging dabei immer um die Fragen: Was kann Zeichnung alles sein? Welche Rolle spielt sie im Stadtraum?

Das Konzept zum Festival wurde von Constanze Eckert in Zusammenarbeit mit den Kunstvermittler*innen der Berlinischen Galerie erarbeitet.

Mehr Infos unter Berlinische Galerie

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Labor für ZwischenRäume Museum Schattenmuseum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Labor für ZwischenRäume

Museum und Schule?, 2016-2017

Museum UND Schule? Das Labor für ZwischenRäume ist eine künstlerische Versuchsanordnung zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und der Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg konzipiert und durchgeführt von sideviews:
In fünf Produktionen wurde die Schnittstelle zwischen Schüler*innen und dem Museum, als Arbeitsfeld und Speicherort für Erinnerung und Identität erforscht. Entlang von Themen wie Flucht und Exil erarbeiteten die Jugendlichen theatral-interaktive Führungen und eigene theatrale Formen. Die Bühne wurde z.B. zu einer großen Tafel, an der Menschen mit unterschiedlichen politischen Positionen Platz nehmen konnten, verhandelt wurden Ideen und Praxis eines Konflikts, angelehnt an den Nahost-Konflikt. Die fünf Produktionen wurden in unterschiedlichen Darstellungsformen sichtbar z.B. in einer Ausstellung, einer performativ-chorischen Führung, einem begehbar-inszenierten Bühnenraum, einem Museum in der Schule etc. Ausgehend von dieser Forschung entstand das Schattenmuseum.

Eine künstlerische Versuchsanordnung zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und der Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg konzipiert und durchgeführt von sideviews:

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Spiel Theater

Operation Lemgo

Zwei Monate Schulentwicklung durch Kunst

Was tun, wenn eine Schule nicht mehr funktioniert? Wenn Klassen kaum mehr unterrichtet werden können, Lehrer*innen frustriert sind, Eltern unzufrieden sind und die Atmosphäre angespannt ist? Wenn Schüler*innen beklagen, dass sie kaum etwas lernen, sich nicht gehört fühlen und Übergriffe an der Tagesordnung sind? Und wenn ein Großteil des Unterrichts krankeitsbedingt entfällt? 

sideviews war eingeladen, ein interdisziplinäres Projekt einzurichten, um den Vertretungsunterricht abzufangen und organisatorisch auf die ständigen Wechsel flexibel zu reagieren. Über zwei Monate wurde eine große temporäre Werkstatt eröffnet, die täglich verschiedene Klassen aufnahm. Die Grundschulkinder setzten sich mit ihrer Schulkultur auseinander und nutzten dafür vielfältige künstlerische Methoden. Sieben Künstler*innen von sideviews begleiteten sie, indem sie im Rahmen einer offenen Werkstatt Workshops anboten: Theaterimprovisation, Film, Dokumentation, Boxen, Songwriting, Rap, Bühnen- und Kostümbild, Modellbau, partizipative Raumentwicklung, Performance, Bildende Kunst, Fotografie und Tanzchoreografie.

Den Bedürfnissen der Kinder folgend wurden Themen herausgearbeitet und weiterentwickelt: Angefangen beim Etablieren von Regeln und einer Gesprächskultur, über die Erforschung von sensiblen Punkten im Schulalltag, bis hin zu der Entwicklung einer Kommunikations- und Willkommenskultur. Durch z.B. Gespräche, Interviews, Auftritte, Einladungen und performative Elemente wurden schließlich gemeinsame Projektziele erarbeitet.

Beteiligung, Selbstwirksamkeitstraining und tägliches Üben von Empathie und Streitkultur förderten ein demokratisches Verständnis, um so Schritt für Schritt Veränderungen in Gang zu setzen. Die herausgefilterten Themen durchdrangen alle Workshops, indem sie auf künstlerischer Ebene bearbeitet und erfahrbar gemacht werden konnten. Prozesse wurden laufend dokumentiert und für die Schulöffentlichkeit sichtbar gemacht. Die Schüler*innen wurden in Kleingruppen unterstützt und konnten entlang ihrer Interessen und Bedürfnisse eine Vision ihrer Schule entwerfen. Sie beschäftigten sich spielerisch und künstlerisch mit ihrer Willkommenskultur. Mit Nutzungsmöglichkeiten und Umdeutungen von Schulräumen. Mit Regeln, Techniken und Konzentration beim Boxen. Mit ihren unterschiedlichen Sprachen. Mit Selbstpräsentation, Improvisation, Songwriting und Dichten. Mit Theaterszenen über den Schulalltag, sowie deren Präsentation und Auswertung. Mit Tanz- und Bewegungsarbeit als künstlerische Intervention und mit Rap. 

Entstanden ist schließlich ein Pop Up Café, das gleichzeitig als „Open House für künstlerische Präsentationen“ diente. Auch nicht am Projekt beteiligte Schüler*innen konnten hier auf der Bühne zeigen, was sie können. Das Café war so eingerichtet, dass es selbstorganisiert weitergeführt werden konnte.

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Labor für ZwischenRäume Spiel Theater

LivingTOgether

LivingTOgether war eine Auftragsarbeit für das Deutsche Generalkonsulat in Toronto. Der Ausgangspunkt war der Berliner Mauerfall als nicht abgeschlossenes historisches Ereignis. sideviews initiierte einen Kommunikationsprozess zwischen zwei Schüler*innengruppen in den Städten Toronto und Berlin. Getrennt durch geographische Lage, Sprache und kulturelle Erfahrung, tauschten sie sich über Probleme der Interaktion und Isolation aus. Im Vorfeld wurde eine Internetplattform entwickelt, auf der die Kinder aus beiden Städten in einem gemeinsamen virtuellen Spiel agieren konnten. Parallel dazu arbeiteten sie in Theaterworkshops zum Umgang mit realen und imaginären Grenzen. Die Schüler*innen entwickelten Strategien im Hinblick auf Konflikte, Hindernisse und verschiedene Bedeutungsebenen, die sich aus den Gegebenheiten des Zusammenlebens ergeben. Die Berliner Mauer wurde gleichzeitig als Tatsache, Metapher und gegenwärtige Realität behandelt. Die Schüler*innen konnten dabei ihre eigene soziale Situation betrachten und durch die Kontexte der Anderen ihre Gewissheiten und Vorurteile überprüfen.

Der Arbeitsprozess mündete in eine Ausstellung von persönlichen Objekten in Toronto, die die Schüler*innen nach ihrer emotionalen Bedeutsamkeit ausgewählt hatten und zu denen sie eine persönliche Geschichte erzählen konnten. Die live aufgeführten Narrative bildeten den Abschluss des Projekts.

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Labor für ZwischenRäume Spiel Theater

WELTweit… Unterwegs

Im Junipark. Ein Gastbeitrag:

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Spiel Theater

WELTweit… Neu

Ist die Welt reale Wirklichkeit oder ist die Welt nur das was wir uns vorstellen? 60 Kinder der Nürtingen-Grundschule in Berlin Kreuzberg gingen über ein Jahr lang auf die Suche nach möglichen Antworten. In diesem urban-ethnografischen Experiment, untersuchten Schüler*innen auf der Grundlage von Videointerviews die soziale Vielfalt in ihrem Umfeld. Dabei wurden sie mit unterschiedlichsten Themen konfrontiert: Asylsuche, Politik, Drogendealer, Einwanderung, Regieren. Mit Methoden des Theaters und durch eine Videodokumentation wurde die Forschung sichtbar und erfahrbar gemacht. Die, in der Interviewwerkstatt, erworbenen Informationen zu unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Identitäten wurden anschließend inszeniert: In einem drei-wöchigen Spiel waren Schauspiel, Regie, Erzählen, Kostümbild, Bildende Kunst und Musik der Motor, der einen großen Verhandlungsprozess in Gang setzte. Es zeigte sich, dass Identitäten und Realitäten neu konstruiert werden können. Und dass die Rituale, Selbstverständnisse und Haltungen verändert werden können, wie auch die Welt. 

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Labor für ZwischenRäume Museum Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Theaterprofil

Refik-Veseli-Schule 2013-2019

Das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule entstand 2013 bis 2019 im Rahmen des Modellprogramms Kulturagenten für kreative Schulen.
Jedes Jahr wurden in Zusammenarbeit mit sideviews drei Theaterproduktionen entwickelt: Eine 7. Klasse über vier Wochen und eine 8. und 9. Klasse über je zwei Wochen. Die Schüler*innen entwarfen die Inhalte sowie jeweils eine eigene Theaterform. 2013 startete die Profilierung mit dem Piloten: „Warum ist es so schwer über Liebe zu sprechen?“. Jedes Thema wurde im Austausch mit den Lehrpersonen formuliert und zusammen mit den Schüler*innen ausgearbeitet und entwickelt, z.B. die Auseinandersetzung mit dem Schulnamen.

Ab 2016 entstand das Labor für ZwischenRäume: sideviews, das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule und das Jüdischen Museum Berlin (JMB) erforschten die Zusammenarbeit zwischen Schule und Museum. In unterschiedlichen Annährungen wurden Themen des JMB, z.B. Golem, das Neue Land, die Liebeskind-Architektur theatral, performativ, chorisch, installativ erforscht. Sichtbar wurden die Prozesse z.B. in einer Ausstellung, einer performativ-chorischen Führung, einem begehbar-inszenierten Bühnenraum, einem Museum in der Schule etc.. Insgesamt entstanden 17 Produktionen im Rahmen des Theaterprofils. Der Prozess ist ein Beispiel für Möglichkeiten kultureller Schulentwicklung. 

Weitere Informationen zum Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

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Theater Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule

Respect!

Wer hält sich schon an eine Schulordnung, die keiner versteht und dazu total uncool rüberkommt? 75 Schüler*innen haben sich ihre Schulordnung vorgenommen, um die Grundregeln des Zusammenlebens und Zusammenlernens in einer den Schüler*innen verständlichen Sprache und Ästhetik zu vermitteln. Gemeinsam mit sideviews haben Schüler*innen der Klassen 7.-9. das Filmprojekt „RESPECT!“, einschließlich Soundtrack erarbeitet. Entstanden sind sechs Episoden zu den Themen Pünktlichkeit, Konflikte, Verantwortung, Verhalten, Schulklima und Diskriminierung, in den Formaten Spielfilm, Werbefilm und Reportage, die zur Premiere im Eiszeitkino präsentiert wurden.

RESPECT! – Ein Film über die Regeln des Zusammenlebens, 2012-2013

Der Film war Ausgangspunkt für das Theaterprofil der Refik-Veseli-Schule, das im Februar 2013 mit dem Piloten „Warum ist es so schwer über Liebe zu sprechen?“ startete.

Ein Artikel von Anja Scheffer und Silke Ballath: Warum liegt der Film in der Schublade?