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GOAL 17 – Kinder machen Welt!

Wie sieht die Welt in 30 Jahren aus? Wer bestimmt über die Maßnahmen gegen den Klimawandel? Welche Rolle spielt Geld oder die Menschen- bzw. Kinderrechte? Was würde ich ändern, wenn ich etwas zu sagen hätte?

GOAL 17 ist ein Projekt von und mit zwei jahrgangsübergreifenden 456-Klassen der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg. 45 Kinder beschäftigten sich im Rahmen einer künstlerischen Forschung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN sowie den damit verbundenen globalen und sozialen Problemstellungen.

In der ersten Projektphase wurden unterschiedliche thematische und methodische Ansätzen im Rahmen einer Interview-Werkstatt erarbeitet: Die Kinder näherten sich den 17 Zielen an und entwickelten daraus Fragen, erforschten ihr Umfeld, führten Interviews mit Expert*innen und tauschten sich aus mit Erwachsenen, also den Generationen, die derzeit die Weichen ihrer Zukunft stellen.

Die Interviews wurden zur Grundlage einer großen mehrwöchigen künstlerischen Spielwerkstatt, in der die Kinder zunehmend selbst zu Expert*innen wurden, die gemeinsam eine mögliche Zukunft imaginieren. Begleitet von 5 Künstler*innen aus den Bereichen Musik, Theaterimprovisation, Bildende Kunst, Bühnen- und Kostümbild wurden sie zu Kurator*innen ihres Forschungsmaterials, entwarfen eigene Zukunftsvisionen und Beteiligungsformen und nutzten die Vielfalt der Gruppe und die damit verbundenen Möglichkeiten und Chancen zum Begreifen der globalen Situation, ihrer Machtverhältnisse, ihrer Definition von Wissen, ihrer Teilhabe.

Video Interview-Werkstatt GOAL 17

GOAL 17 – Kinder machen Welt! wurde schließlich als künstlerische Version der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN präsentiert und zeigte Lebens- und Verhandlungsräume, globale Kommunikationsstrukturen und fiktive Formen eines Zusammenlebens aller Weltbürger*innen. Die Kinder feierten ihren kollektiven Vorschlag, den sie performativ und interaktiv der Öffentlichkeit vorstellen, mit einem großen Manifest von Kindern für Kinder und Erwachsene. 

Videodokumentation Spielwerkstatt

Wir danken allen Interviewpartner*innen, die uns ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben!

Fotos Philip Mackenbrock

Herzlichen Dank an unsere Förderpartner*innen:

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Labor für ZwischenRäume Museum Spiel

Auf der Mauer auf der Lauer

Auf der Mauer auf der Lauer – Geschichte und Kunst von Kindern für Kinder war ein Langzeitprojekt zum Thema Geteilte Stadt an der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg in drei Projektphasen: Von November 2009 bis Juli 2010 und mit 100 Kindern der Klassen 1-6.
In den ersten Monaten durchliefen die Kinder eine Interviewwerkstatt und unternahmen Exkursionen zur Gedenkstätte Berliner Mauer entlang der East Side Gallery. Ausserdem führten Video-Interviews mit Zeitzeuginnen aus West und Ost, die nahe der Mauer lebten und jeweils unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Die zweite Phase bestand aus einer 3-wöchigen Spielwerkstatt in der Schule, in der die erworbenen Kenntnisse aus der Interviewwerkstatt über das Leben in Ost und West in einem künstlerischen Setting nachvollzogen werden konnten, auf spielerische Weise. Ausgangspunkt war eine Mauer aus 150 aneinander fixierten Umzugskartons, die die Aula der Schule in zwei Gebiete aufteilte: „Blauland“ und „Orangania“. Die Kinder agierten auf der einen oder der anderen Seite nach ähnlichen Regeln wie damals in Ost- und West-Berlin. Sie vermissten ihre besten Freunde, schrieben sich Briefe, bauten Musikinstrumente, bemalten die „Mauer“ in Orangania, erfanden Schmuggel- und Agentinnen-Spiele sowie Sprechchöre und Songtexte und vollzogen damit chronologisch und künstlerisch die Geschichte der Teilung und Öffnung nach. Als Abschluss wurde die Mauer kollektiv in einer Art Zeitlupen-Choreografie eingerissen.


Die dritte Phase fand im Pavillon der Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße statt: Die Präsentation des Mauerprojektes. Dort wurde der Spielraum installiert mit Pappkarton-Mauer und „Orangania“ und „Blauland“. Von den Künstlerinnen begleitet entwickelten die Schülerinnen das Konzept für die Ausstellung. Sie kuratierten und setzten sie um und entwickelten den Katalog: Sie schrieben, malten, scannten, layouteten, bauten, lasen vor, interviewten die Besucherinnen. Eine Woche lang zeigten die Grundschülerinnen von morgens bis abends ihre Ausstellung unermüdlich und mit viel Spaß vor Touristinnen aus aller Welt, vor Presseleuten und Schulklassen aus anderen Schulen. In deutsch, englisch, türkisch, spanisch, dänisch und schwedisch gaben sie eine Einführung in das Projekt. Alle Besucherinnen waren eingeladen mitzuspielen.

Radiobeitrag von Frauke Thiele: Auf der Mauer. Ein Beitrag vom rbb Kulturradio.